Frau Rohm berichtet aus Afrika

 

 

Jambo liebe Schulgemeinschaft der Marienschule,

 

 

dies heißt so viel wie „Hallo“ auf Kisuaheli, der Landessprache in Tansania.

 

Unsere Partnerschule, die Mwambao School liegt in Bagamoyo, einer kleinen Stadt an der Ostküste Tansanias. 

 

 

 

Mit einer Gruppe von Lehrkräften der Bischöflichen Realschule Warendorf habe ich in den Osterferien unsere Partnerschule und das Land Tansania besucht. Die BRS ist seit einigen Jahren ebenfalls Partnerschule der Mwambao School. 

 

Es war für mich eine sehr beeindruckende und erlebnisreiche Reise in eine andere Welt.

 

Wir haben nicht nur unsere Partnerschule und die Stadt Bagamoyo besucht, sondern waren anschließend noch auf einer Safari im Mikumi Nationalpark und zum Abschluss einige Tage auf der Insel Zansibar.

 

 

 

Besonders berührt hat mich jedoch der Besuch unserer Partnerschule Mwambao und ich bin sehr dankbar, dass ich die Gelegenheit hatte, als Vertreterin der Marienschule, unsere Partnerschule vor Ort zu besuchen.

 

Helga Rohden, unsere frühere Schulleiterin und Jumane, der ehemalige Schulleiter in Bagamoyo, haben die Reise mit uns vorbereitet und unseren Besuch in der Schule begleitet.

 

 

Vom neuen Schulleiter Muhammad und der ganzen Schulgemeinschaft wurden wir sehr herzlich begrüßt und aufgenommen. Die Kinder haben uns mit ihrem morgendlichen Ritual, dem Hissen der tansanischen Flagge und dem Singen der Nationalhymne begrüßt. Dazu haben einige Kinder auch getanzt und getrommelt. Anschließend sind alle 800 Kinder im Gänsemarsch in ihre Klassen gegangen. In den Klassen werden teilweise bis zu 120 Kinder in einem Raum unterrichtet. Die Kinder sitzen manchmal mit 4 Kindern auf einer Holzbank, die wir von der Marienschule vor einigen Jahren von unserem Erlös aus den Mwambao Tagen, anfertigen ließen.

 

 

 

Die Schule wurde in den letzten Jahren immer wieder mit Spendengeldern renoviert, aber das feuchte Klima setzt dem Gebäude sehr zu und so werden auch im kommenden Jahr umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt werden müssen. Während des Aufenthalts von Frau Rohden in den letzten Wochen wurden bereits einige Klassenräume renoviert.

 

 

Auch die Ausstattung der Schule mit Heften, Stiften, Büchern und Unterrichtsmaterialien ist sehr einfach und so haben sich besonders die Kinder der ersten Jahrgänge über unsere mitgebrachten Bleistifte und Buntstifte sehr gefreut. Viele hatten vorher noch nie mit einem bunten Stift gemalt, auch Radiergummis und Anspitzer kennen die Kinder dort nicht.

 

 

 

In der Pause bekommt jedes Kind eine Tasse Porridge. Dieser Maisbrei wird jeden Tag auf einem offenen Feuer auf dem Schulgelände von einigen Müttern gekocht und ist für viele Kinder die einzige warme Mahlzeit am Tag.

 

Schon seit Jahren unterstützen wir durch den Verkauf der Anteilsscheine dieses Projekt. Leider haben sich in  den letzten Jahren die Rohstoffpreise fast verdoppelt, so dass wir heute statt 10 Euro ca. 25 Euro pro Tag benötigen, um  für jedes Schulkind der Mwambao School eine Tasse Maisbrei bereitstellen zu können.

 

Bei meinem Besuch in Bagamoyo habe ich hautnah erlebt, unter welchen Bedingungen Kinder dort leben und wie entscheidend es ist, dass Schule ein sicherer Ort  für sie ist.

 

Die  Lebensbedingungen und Lernvoraussetzungen dort sind mit uns hier überhaupt nicht zu vergleichen –  aber die Kinder sind sehr fröhlich und  auch dankbar zur Schule gehen zu dürfen. Das hat mich sehr beeindruckt. Eine gute Schulbildung ist die Chance, dass sie ihr Leben gesund, sicher und selbstbestimmt gestalten können. 

 

 

EDUCATION IS THE KEY OF LIFE – der einzige Weg die Armut zu überwinden.

 

 

Um das Porridge Projekt auch in Zukunft absichern zu können, haben wir uns entschieden, für dieses Projekt enger mit der Realschule in Warendorf zusammenzuarbeiten. Mit der Unterstützung beider Schulgemeinschaften wird es uns sicher gelingen, dass auch weiterhin jedes Kind verlässlich eine warme Mahlzeit am Tag bekommt.

 

An den Mwambao Tagen, die in diesem Jahr im Juni stattfinden werden, können unsere Schulkinder wieder statt Hausaufgaben kleine Aufgaben im Haus und Garten übernehmen.

 

Die Spenden der Eltern und Großeltern wird Frau Rohden für das Porridge Projekt, Unterrichtsmaterialien, Schulbänke und das Lerncamp verwenden.

 

An dieser Stelle schon einmal ein herzliches Asante sana an alle, die dies unterstützen!

 

 

Bagamoyo heißt übersetzt: „Leg dein Herz nieder“ – ein kleines Stück meines Herzen ist dort geblieben...

 

 

Anna-Maria Rohm